VH R550-750-1100

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VH R 550 / 750 / 1100: Amelie und der Dackel

Die Entstehung der VH R-Modelle ist die Geschichte von VH. 1983 wollte ich meinem Freund Ernst beim Kauf eines Motorrades behilflich sein. Wir besichtigten eine Yamaha XS 750 bei einem „Hinterhofhändler“. Beim Besichtigen des Schmuckstücks fiel mir ein danebenstehendes Motorrad auf, welches ich nicht genau zuordnen konnte. Ich hielt es für ein Bimota-Frühwerk. Der Besitzer und XS-Verkäufer, ein gewisser Hans-Günther Helms versicherte, das Gerät selbst geschaffen zu haben. Ich war fasziniert. Einen Motorradrahmen selbst zu entwickeln war ein Traum. Wir vereinbarten, dass ich leihweise die Rahmenlehre erhielt. Ich kaufte 12m Stahlrohr 25x1,5mm und 3m Aluminium Stangenprofil mit 22mm Durchmesser und fing an. Den Honda 500 Motor aus einer Unfallmaschine baute ich in die Rahmenlehre ein und sägte und verteilte die Rohre rund um das Aggregat nach Gutdünken. Mit vielen Bauteilen aus meiner alten XS 750 gelang es mir am Ende tatsächlich, ein komplettes Motorrad auf die Räder zu stellen. Nachdem das Motorrad bei einem Eigenbauwettbewerb der Zeitschrift PS den dritten Platz belegte, fühlte ich mich zu Höherem berufen. 1984 beschlossen Helms und ich in den Olymp der Motorradproduzenten einzutreten. Der neugeschaffene Firmenname VH war ebenso nahe liegend wie einfallslos. Hans-Günther Helms war gerade dabei eine Eigenkreation mit Honda CBX 550-Motor zu vollenden, während wir mit dem Konzept eines Gitterrohrrahmens begannen. Da unser Ziel war, straßenzugelassene Motorräder zu verkaufen, war es notwendig, ein Betriebsfestigkeitsgutachten für den Rahmen zu erstellen. Das Gutachten erhielten wir als Gegenleistung für meine Diplomarbeit „Radaufhängungen an motorisierten Zweirädern; Entwicklung einer Prüfvorrichtung zur Ermittlung des Betriebsverhaltens und der Betriebsfestigkeit von Radaufhängungen an motorisierten Zweirädern“. Der Prototyp der R-Serie hatte einen Suzuki GSX 550-Motor als Basis und war 1985 fertiggestellt. Die Verkaufsversion allerdings brauchte unbedingt einen stärkeren Motor. Der Suzuki GSX-R 750-Motor war perfekt; kompakte Abmessungen und ein Trockengewicht von 65kg waren die ideale Basis. 1986 wollten wir den Prototypen auf der IFMA in Köln ausstellen. Wir hatten nicht viel zu bieten: Ein Motorrad und eine Hand voll selbstkopierter Prospekte. Wir liefen so lange über die Messe, bis wir einen Anbieter fanden, dessen Stand von der Farbgebung her unserem Motorrad entsprach. Der Importeur der Helmfirma MDS erlaubte uns, das Motorrad auf seinem Stand zu präsentieren, wenn wir die Kosten für den Nachtwächter übernähmen. Da wir auch kein Hotelzimmer hatten, logierten wir während der Messe bei einer Frau Amelie, ihrem kläffenden Dackel und ihrem menschlichen Lebensgefährten im Unterhemd.

Der Verkaufserfolg der R750 hielt sich in Grenzen. 1987 erbarmte sich die Zeitschrift PS einen Testbericht über unser Motorrad zu verfassen. Der Testfahrer Alois Tost, ein ehemaliger Langstreckenprofi, war durchaus angetan von unserer Kreation. 1988 stellten wir ein zweites Mal auf der Kölner Motorradmesse aus. Neben der R 750 hatten wir mittlerweile auch den ersten Prototypen mit Achsschenkellenkung zu bieten. Auf der Messe verkauften wir die erste von insgesamt zwei VH R 1100. Der Abgesang auf das R-Projekt war ein weiterer Test der Zeitschrift MOTORRAD. Unter dem Titel „Letzte Runde“ wurde im sogenannten „Tuner-Treff 1989“ dem geneigten Leser mitgeteilt, er möge doch bitte Produkte von der Stange kaufen.

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